Gedanken zum Begriff «Erfolg» im Sport

Erfolgsbedürfnisse sind in jedem Menschen vorhanden und die dann später daraus resultierenden Erfolgserlebnisse stellen schlussendlich einen essentiellen Antrieb für unsere eigene fortlaufende Entwicklung dar.

Das Begriff „Erfolg“ geht auf das Verb „erfolgen“ zurück. Erfolg ist somit etwas, was aus etwas Anderem erfolgt. Jeder Erfolg im Sport und im sonstigen Leben hat eine eigene Geschichte und kennzeichnet sich durch einen zu bewältigenden Prozess. Im Spitzensport kennzeichnet sich dieser Prozess vor allem durch große körperliche und mentale Herausforderungen, welche teils über viele Jahre verfolgt werden.

Am Beginn jeder Erfolgsgeschichte steht eine Idee und ein inneres Vorwegnehmen von einem möglichen Gefühl des Erfolgserlebnisses. Diese Idee löst in dir ganz unterschiedliche Gefühle aus, vielleicht Vorfreude, vielleicht auch Neugierde, um zu sehen, was überhaupt erst möglich ist.  Und diese Gefühle bringen dich ins Tun.

Für viele Athletinnen und Athleten findet der persönliche Erfolg dort statt, wo sich die Erfolgsidee erfüllt. Das kann eine Ziellinie sein, der Gewinn einer Meisterschaft, oder auch das Erzielen eines persönlichen Leistungsrekordes. Ich sehe das aber ein wenig differenzierter.

Erfolg kann immer nur im gegenwärtigen Moment stattfinden. Ich möchte Erfolg nicht nur auf diesen einen kurzen Moment, in dem sich die Erfolgsidee erfüllt, reduzieren. Es sind all die vielen Momente, welche sich im Laufe deines gesamten Prozesses ansammeln, welche den Erfolg in der Gesamtheit ausmachen. Erfolg ist jedes Mal, wenn es dir gelingt, mit deinem leidenschaftlichen Tun im gegenwärtigen Moment aufzugehen. Und nur dann kann sich auch ein Flow-Zustand bei dir einstellen.

Mir gefällt in diesem Zusammenhang ein Zitat von Boris Becker ganz ausgezeichnet:
„I love the winning, I can take the losing, but most of all I love to play.“

Das Hochhalten der Meisterschale oder das Umhängen der Medaille sind bereits Folgen des Erfolges. Die Siegerehrung ist nicht der eigentliche Erfolg, jener Erfolg der ganz tief und still in deinem Herzen liegt und der dir unter Umständen Jahre später noch Kraft gibt.

Setze dir große aber doch auch realistische Ziele. Dann lenke deine Aufmerksamkeit immer wieder weg von diesem großen Ziel, sei es z. B. eine Olympiade oder eine Weltmeisterschaft, auf den gegenwärtigen Moment. Nimm dir eines deiner ganz großen Ziele: Wie fühlt es sich an, wenn du dir das große Ganze vorstellst oder wenn du das alles auf einen überschaubaren Zeitraum, z. B. die heutige Trainingseinheit, reduzierst? Was fühlt sich für dich besser an?

Gehe diesem großen Ziel mit vielen kleinen Schritten entgegen, immer mit dem Bewusstsein, nur im gegenwärtigen Moment ganz konkret etwas tun zu können. Diese gemachten Schritte bringen dich weiter, und nicht jene, über die du nur nachgedacht hast. Sollten diese gemachten Schritte noch mit Leidenschaft geschehen, umso besser.

 

„Das Geheimnis des Erfolgs ist anzufangen.“

Triathlon Podcast mit Mario Reiser

Marco Sommer

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